Die Bürgerhäuser am Hauptplatz - vom oberen Stadttor bis zur oberen Höllgasse
Das
erste Haus mit der Hausnummer 1 hat den Vulgarnamen Thorschmied.
Als
erster Besitzer scheint im Jahr 1854 bzw. 1858 Johann Kienzl auf. 1897 erwirbt
die Häuser 1 + 2 von Dr. Max Köhler. Der sie 1901 an Alois und Genoveva Weiß
verkauft. 1907 gelangen sie durch Tausch und Trennung der beiden Häuser an Anna
und Albin Köppl. Neben der Landwirtschaft betrieb die Familie Köppl auch ein
Sägewerk und ein eigenes Kraftwerk neben der nahen Lavant. Die Anwesen wurden 2018
geteilt. Als Besitzer von Haus Nr. 1 scheinen jetzt Herbert und Andrea Müller
auf. Sie betreiben hier eine Manufaktur Müller „Feiner Essig – Edler Brand“, in
der herrliche Genussmittel erzeugt und verkauft werden.
Haus
Nr. 2 vlg. Schlafferbäck
Das Haus beherbergte früher auch ein Gasthaus und ein Kaufgeschäft mit
Tabaktrafik. Durch den alten Hauseingang gelangte man zum Saal im ersten Stock,
in dem Hochzeite und Bälle abgehalten wurden und der bis zur Eröffnung des
neuen Kinos einem Wanderkino des Herrn Hegedys Quartier bot, 1952 eröffnete
Gisela und Otto Köppl das neue „Lichtspieltheater Bad St. Leonhard“. Das
Kaufgeschäft mit der Tabaktrafik lautete auf den Namen Anna Köppl, wird aber
heute von den Pächtern Karner-Vallant geführt. Als Besitzer des Hauses 2
scheint heute DI. Peter Novak auf. Das Kino wartet heute auf bessere Zeiten,
vielleicht kann es doch einmal wieder zum Leben erweckt werde
Als
Besitzer des Hauses Nr. 3 vlg. Salzwimmer scheint 1879 erstmalig Josef
Lichtenegger auf. 1902 kam es durch Kauf
an Carl Moser. Die Familie Moser betrieb ein Kaufgeschäft und eine Weinstube im
Haus. Die Tochter von Othmar Moser, Fanny Moser als letzte Erbin, baute das
Geschäft weiter aus und richtete darin ein Modegeschäft ein. In den sechziger
Jahren mietete sich erst der Konsum ein und danach die Firma Spar. 1985 erwarb
das Haus Nr. 3 durch Kauf Andreas Schloffer und baute es mit viel Gespür dafür
zu einem „Wohnstudio“ um. Heute ist es ein schönes Beispiel dafür, wie man ein
modernes Geschäft und Wohnraum im alten Stadtkern schaffen kann, ohne dem
ganzen Gefüge zu Schaden
Am Ende
des Hauses kann man einen Blick in die obere Höllgasse werfen, die den Blick
auf das Haus Nr. 4 vlg. Titoschuster frei gibt. Rechts nach Haus Nr. 4 stand
das Haus Nr. 5 der ehemalige Höllwirt :
Die
ehemalige Besitzerin Regina Pöllinger betrieb noch ein Sägewerk. Die sogenannte
Braumille Säge. auf der rechten Seite der Stadtausfahrt gegenüber der
Tischlerei Stimpfl. Ihr Sohn Dr. Erich Pöllinger stürzte im Haus so
unglücklich, das er an den Folgen starb. Heute ist es im Besitz von Mag. Peter
De Colle. Rechts im Bild ist der Limarutti Stadel. In den 50ziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts war in der Höllgasse noch eine „Schwemm“. Dies war eine
offene Stelle des Feuerbaches, die nicht nur zur Wasserentnahme für die
Feuerwehr im Falle eines Brandes diente, sondern auch den braven Hausfrauen zum
schwemmen der Wäsche. Da es gleichzeitig auch ein Kommunikationszentrum war,
kann man sich vorstellen, dass auch so manche andere Schmutzwäsche gewaschen
wurde.
2. Teil am 11. Feber 2021:
Vom Limarutti bis Gsodam
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