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Mittwoch, 19. Oktober 2011

Mehr Geld für Metaller

Die 165.000 Arbeiter und Angestellten der Metallindustrie dürfen sich ab 1. November 2011 über deutlich mehr Geld freuen. Sie erhalten im Schnitt um 4,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt, Hilfsarbeiter um bis zu 5,3 Prozent zusätzlich. Der Einigung heute um vier Uhr in der Früh in der Wirtschaftskammer-Zentrale in Wien war ein 14-stündiger Verhandlungsmarathon und ein Warnstreik vorausgegangen. Die Reaktionen sind durchweg positiv.



Außerdem wird die Elternkarenz deutlich ausgebaut. Der Industrie kostet der Abschluss rund 300 Mio. Euro. Konkret sieht das Ergebnis der Kollektivvertragsverhandlungen so aus: Die untersten Beschäftigungsgruppen A und B erhalten um 4,4 Prozent mehr, durch eine Mindestaufzahlung von 80 Euro kommen sie unterm Strich auf ein Lohnplus von 5,3 Prozent. Die Gruppen C und D erhalten 4,3 Prozent zusätzlich, die Gruppen E und F 4,2 Prozent, die Gruppe G 4,0 Prozent und die Topverdiener (H, I, J, K) 3,8 Prozent mehr. Der Mindestlohn für die nächsten zwölf Monate liegt bei 1.583 Euro, nach zuletzt 1.515 Euro brutto. Betriebe mit einer schwachen Ertragslage erhalten Ausnahmegenehmigungen. Wie diese genau aussehen, wurde am Dienstag in der Früh von den Verhandlern noch nicht präzisiert. Mit einem durchschnittlichen Plus von 4,2 Prozent liegt der Abschluss jedenfalls erheblich über der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 2,8 Prozent, die als Basis für die Kollektivverhandlungen herangezogen wurde. Auch die zuletzt hohe Inflationsrate von 3,6 Prozent wurde damit abgedeckt.
Die künftige Regelung der Elternkarenz bringt ebenfalls deutliche Verbesserungen für die Arbeitnehmer. Bisher wurden zehn Monate für ein Kind für die Gehalts-Vorrückung angerechnet, ab 1. November werden 16 Monate für jedes Kind berücksichtigt. Christoph Hinteregger sowie Alfred Hintringer auf Arbeitgeberseite und Rainer Wimmer (Pro-Ge) sowie Karl Proyer (GPA) auf Gewerkschaftsseite bedankten sich nach der Einigung vor Journalisten beim Gegenüber für die konstruktiven Gespräche. Die angespannte Stimmung nach den Warnstreiks Ende der vergangenen Woche war schon bald nach Beginn der Verhandlungen am Montag knapp nach 14:00 Uhr wie verflogen. Wimmer betonte aber nach Verhandlungsende, dass der Arbeitskampf notwendig war, um der Arbeitgeberseite die Entschlossenheit der Belegschaft klar zu machen. Lapidarer Kommentar von Hinteregger: "Wir hätten darauf gerne verzichten können." Als "guten Abschluss für die gesamte Volkswirtschaft" sieht ÖGB-Präsident Erich Foglar die erzielte Einigung. Damit werde die Kaufkraft gestärkt, was der Konjunktur zugute komme und dem Wirtschaftsstandort nütze. Die stärkere Anhebung bei den unteren Einkommensgruppen ist für den ÖGB-Chef ein wichtiges Zeichen für die Niedrigverdiener, die in der Mehrzahl Frauen seien. Diese Staffelung, gemeinsam mit der verbesserten Anrechnung von Karenzzeiten, seien weiters wirksame Instrumente, um vor allem die Einkommenssituation von Frauen zu verbessern, erklärte Foglar am Dienstag in einer Aussendung.
Am Mittwoch beginnen die Lohnverhandlungen für die rund 450.000 Handelsangestellten. Kein anderer Kollektivvertrag umfasst mehr Beschäftigte, die Mehrheit davon sind Frauen. Eine zentrale Forderung der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) sind deshalb die Anrechnungszeiten der Elternkarenz, so Proyer nach Abschluss der Metallerlohnrunde.
 (Quelle APA)

2 Kommentare:

  1. Dieses Umfallen als Erfolg darzustellen,ist doch eine Verhöhnung aller Arbeiter! 4,2-4,4 % brutto sind vieleicht max. 3 % netto ! Und das bei einer gefaikten Teuerungsrate von 3,6%! Die Teuerung die hauptsächlich den Normalbürger betrifft liegt irgendwo über 7%! Das bedeutet unterm Strich wieder wesentlich weniger Geld in der Brieftasche! So schauts aus!Und für alle Mitglieder dieser ausgefresenen Gewerkschaftsbande ein Tip: Austreten,das ergibt noch mal ca.1 % Lohnzuwachs!
    Aber so lange sich die Bürger so billig hinters Licht führen lassen,wird sich nicht ändern!

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  2. Gebe Dir zu 100 % Recht , aber man kann nichts dagegen machen :(

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