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Donnerstag, 11. März 2021

Altstadtspaziergang vom vlg. Tusch bis vlg. Lebzelter


Im vorletzten Teil unseres Altstadtspazierganges, einer Dokumentation von Karl Unterholzer, besuchen wir wieder weitere Bürgerhäuser am Hauptplatz unserer Stadt. Den Beginn machen wir heute beim vlg. Tusch !


Das Haus Nr. 45 vlg. Tusch.
  Aus geschichtlicher Überlieferung geht hervor, dass in diesem Haus bereits im 16. Jahrhundert von Klosterschwestern Bier gebraut wurde. Der Betrieb von Familie Peter Sixt wurde als Sattlerei geführt, es wurden dort aber auch herrschaftliche  Kutschen erneuert. 

Die ganze Familie bei der Arbeit an einer herrschaftlichen Kutsche und em sogenannten Rossgschirr


Im Haus Sixt wohnten die Familien Muzik und Helwig. Um 1960 wurde daraus ein Raumausstattungsgeschäft und besitzt an der Fassade ein Sgraffito von Prof. Walter Rolandaus St. Paul. Seit Generationen schon ist das Haus im Familienbesitz der Familie Max Sixt.



Das Haus Nr. 46  ist das Stadtamt von Bad St. Leonhard im Lavanttal. Schon um 1900 war hier auch das Requisitendepot der Feuerwehr und auch der sogenannte Gemeindekotter untergebracht. Zur Kriegszeit wohnte in diesem Gebäude der Amtsleiter Posch mit seiner Familie. 


In den 60ziger wurde das Haus abgerissen und unter Bürgermeister Franz Schratter von 1967 - 1969 ein sehenswerter Neubau errichtet. In den vergangenen Jahren wurde das Rathaus modernisiert. An der Rückseite des Rathauses ist nun ein großzügiger neuer Parkplatz für Besucher und Bedienstete entstanden.

Bürgermeister von 1945 bis heute:
Friedrich Posch 1945 - 1946
Friedrich Pietschnig 1946 - 1947
Franz Schratter 1947 - 1970
Johann Schratter 1970 - 1973
Eduard Sifferlinger 1973 - 1985
Siegfried Penz 1985 - 1997
Simon Maier 1997 - 2021
Dieter Dohr ab 2021


Das Haus Nr. 47 vlg. Birnbach, ehemals Geschäftslokal Scherber. In der Nachkriegszeit hatte hier der Elektriker Albin Müller seine Werkstätte und auch Schlögl Leni hatte hier am Hauptplatz ihre Verkaufshütte mit Süßigkeiten und im Winter die gerösteten Kästen. Mehrere Parteien nutzten die Wohnmöglichkeit in diesem Gebäude. Die bekanntesten darunter waren der virtuose Geigenspieler Lessiak, welcher immer mit seinem Durst zu kämpfen hatte und als Lösung dafür ein kleines Mostfäßchen mit Schlauch unters Bett stellte, aber auch der langjährige Briefträger Müller und die Familie Ander sowie Olga Putschi. 

Die alten Fassaden von der Gemeinde bis zum Prisse um 1960


Nach dem Umbau befand sich im Haus zuerst ein Lebensmittelgeschäft und dann der Installationsbetrieb Hafner.  2020 wurde das Hafner Haus total abgerissen und als Apotheke mit Wohneinheiten im Obergeschoß neu errichtet.  Jetzt betreibt die Apotheke die „Zum Heiligen Leonhard“ die Besitzerfamilie Waich-Grassler.


Das Haus Nr. 48 vlg. Lebzelter, ist sicherlich weit älter als die alten Aufzeichnungen im Grundbuch angeben. Durch seine Vorfahren kam vlg. Lebzelter schon im Jahre 1854 in den Besitz von Johann Prisse. Damals schon war im Haus eine Lebzelterei und wie dazumal üblich auch eine Wachszieherei. Neben vielen anderen Besitzern der Bürgerhäuser betrieb auch die Familie Prisse neben der Lebzelterei eine ansehnliche Landwirtschaft, wie man am restaurierten Stadel heute noch erkennen kann. 

Blick in die Postgasse: Links der Prisse Stadel mit der Prisse-Bar, das Paracelsushaus und weiter zum Postamt und Feuerwehrhaus. Dort wo heute der Pavillon steht war früher die erste Schwemme. Im Bereich vom Voglhaus war die große Schwemme für die Feuerwehr, wo Kinder manchmal, wenn das Wasser aufgestaut war, baden gehen konnten.  Leider ist in den 70ziger Jahren alles verschwunden und nirgends dokumentiert worden


Um 1960 wurde das Haus mit Konditorei und Cafe unter der Führung von Nanti und Hansi Prisse neu gestaltet. Mittlerweile entstand eine moderne und über die Kärntner Grenzen hinaus bekannte Konditorei mit  Cafe. Im Prisse Stadel wurde im Jahr 2004 die Bar „Prisse“ von Gottfried und Doris Morolz in Betrieb genommen und entwickelte sich zu einem Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens im oberen Lavanttal

Wir hoffen im 6. Teil des Leonharder Altstadtspazierganges konntet ihr wieder viel Wissenswertes über unsere Stadt und über die Bürgerhäuser erfahren. Den letzten Abschnitt unseres Spazierganges beginnen wir beim Pfarrhof am kommenden Donnerstag !

Teil 7 am Donnerstag, dem 18. März 2021 - hier auf Leonharder Blogspot !!!


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