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Dienstag, 24. August 2021

Führung durch die bekannte Wallfahrtskirche zum Heiligen Leonhard


Am 29. Juli 2021 lud das katholische Bildungswerk der Pfarre St. Leonhard unter der Leitung von Christine Walzl zur Führung durch die bekannte Wallfahrtskirche zum Heiligen Leonhard ein. Leider konnte Mag. Heribert Vallant aus gesundheitlichen Gründen nicht die Führung übernehmen, aber er wurde sehr gut durch Herrn Johann Waich vertreten. Es haben sich an diesem doch sehr heißen Nachmittag sehr viele Interessierte aus allen Altersgruppen vor der Leonhardikirche versammelt und lauschten gespannt den Ausführungen von Herrn Waich.  


Die Kirche hat ihren Ursprung in einer Leonhardskapelle, der „capella sancti Leonardi in Gaminare“ die vom Bamberger Bischof Otto I. zwischen 1106 und 1139 gegründet wurde. Von der 1278 erstmals erwähnten Pfarrkirche sind nur mehr Spuren vorhanden. Der Bau der heute vorhandenen Kirche wurde im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts begonnen und war um 1340 zum größten Teil abgeschlossen. Noch vor dem Einfall der Ungarn1485 wurde die Kirche mit einer mächtigen Wehrmauer umgeben, von der nur mehr Reste in der Friedhofsmauer erhalten sind. Aus dieser Zeit stammt der massive Westturm, der 1591 nach einem Brand erneuert wurde. Im 17. Jahrhundert erhielt der Turm der Kirche einen Zwiebelhelm, ein neues Portal in der Wehrmauer, eine Freitreppe am Westportal und die Kirche neue Altäre. Sankt Leonhard wurde bis 1675 vom Bistum Bamberg verwaltet und war bis 1759 in dessen Besitz. Im 18. Jahrhundert wurden der Kirchenausstattung die Kanzel, sowie Statuen und Ölbilder hinzugefügt. 1885 beschädigte ein Brand den Turm und das Kirchendach. Danach erfolgte eine umfassende Restaurierung, welche die Wiedererrichtung der Dächer, die Instandsetzung und Ergänzung der Bauskulptur, die Ausmalung des Innenraumes, die Restaurierung der Altäre, die Ergänzung der Glasmalereien und die Neuanschaffung von Orgel und Glocken umfasste. 


Nachdem 1917 der 1885 wiedererrichtete Helm des Turmes abermals ein Raub der Flammen wurde, entschloss man sich, den barocken Zwiebelhelm durch eine Kopie des auf einem Votivbild dokumentierten, ursprünglichen Turmabschlusses mit Wehrerkern zu ersetzen. Da es in der Zeit der Weltwirtschaftskrise an Geld fehlte, wurden für den Turmbau zwölf der gotischen Glasgemälde nach Amerika verkauft. Neben vielen Details zum Bau der Kirche und seinen vielen Umbauen wurde auch auf die damalige Zeit und die Lebensweise eingegangen. 


Herr Waich zeigte viele Details im Inneren der Kirche, die auch vielen Ortskundigen gar nicht bekannt waren. Dass die Kugel unter dem Kreuz des Kirchturmes eine Zeitkapsel ist, begeisterte besonders die kleinen Teilnehmer. Großes Interesse fanden auch die Votivbilder, die von Gläubigen gespendet wurden und früher in großer Zahl in der Kirche angebracht waren. Zum Abschluss wagten einige Personen mit Herrn Waich noch den Aufstieg zu den Glocken des Nordturms, wo man sonst ja nicht so leicht hinkommt. Alle Teilnehmer möchten sich bei Herrn Waich für die interessante und lehrreiche Führung bedanken.

Bildergalerie:
































































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