Die
Generalsanierung der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Leonhard im
Lavanttal startete im Sommer 2022 mit der ersten Etappe, bei der das
Dach des Kirchenhauptschiffs neu eingedeckt wird, gestartet. Die
Kosten für die Arbeiten an der neuen Dacheindeckung kosteten rund
500.000 € und wurden zu 70 Prozent von Pfarre und Diözese
finanziert. Jeweils 15 Prozent tragen das Bundesdenkmalamt und das
Land aus Mitteln des kirchlichen Denkmalschutzes bei.
Die
ursprüngliche gemusterte Schieferdeckung des Daches wurde in
Absprache mit dem Bundesdenkmalamt durch eine Ziegeldeckung ersetzt,
die Musterung wurde beibehalten.
Mitte Juni diesen Jahres hat die umfangreiche Sanierung des Kircheninneren begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Neben Putz- und Malerarbeiten werden auch Bilder und Holzkirchenbänke erneuert. Die Fertigstellung soll bis Ostern 2024 erfolgen. In den kommenden Jahren soll dann die Außenfassade in mehreren Etappen renoviert werden. Die Gesamtkosten belaufen sich dafür auf rund zwei Millionen Euro. Finanziert wird die Sanierung vom Bundesdenkmalamt, dem Land Kärnten, der Diözese Gurk, der Pfarre und mit Hilfe der Stadtgemeinde und den örtlichen Vereinen. Hier einige Bilder aus dem Inneren der Leonhardikirche:
Unsere Leonhardikirche:
Die
Pfarr- und Wallfahrtskirche von Bad St. Leonhard im Lavanttal liegt
östlich etwas oberhalb der Stadt an einem Hang. Von Bischof Otto I.
von Bamberg vor 1139 gegründet, wird die Kirche 1278 als Pfarre
erwähnt. Ab dem 14. Jh. entwickelte sich die Leonhardikirche zum
Zentrum der Leonhardverehrung in Kärnten.
Die
Pfarrkirche ist seit dem 15. Jh. von einer schmiedeeisernen Kette,
dem Attribut des Kirchenpatrons, umspannt. Ursprünglich eine
Votivgabe eines aus türkischer Gefangenschaft freigekommenen Bauern,
gefertigt von einem Obdacher Schmied, wurde sie Ende des 18. Jhs.
unter Kaiser Joseph II. eingeschmolzen, 1912 neu angefertigt und
wieder angebracht. Der Kirchturmabschluss von 1930 symbolisiert mit
den vier runden Ecktürmchen den Wehrcharakter. Das im Kern
romanische Kirchengebäude wurde im 14. Jh. zur prächtigen,
gotischen dreischiffigen Kirche erweitert. Neben dem frühbarocken
Hochaltar ist der Leonhardialtar von 1670 das eigentliche Ziel der
Wallfahrerinnen und Wallfahrer.
Die Leonhardikirche weist einen
der umfangreichsten Bestände gotischer Glasgemälde in Kärnten auf.
Die Glasmalereien zeigen im Chor Christus, Maria, Apostel und
Heilige, im nördlichen Seitenschiff unter anderem Szenen aus dem
Leben Christi und Majestas Domini zwischen Engeln. Im westlichen
Fenster sind das Stifterpaar Heinrich und Kunigunde Croph, Heilige
sowie Szenen aus der Leonhardslegende (alle 1340/1350) zu sehen.
Im
südlichen Seitenschiff sind sechs Christologische Szenen (Mitte 14.
Jh.), Schmerzensmann, Petrus und Paulus, weibliche Heilige und Engel
(alle 1370/1380), Gnadenstuhl zwischen Engeln, Thronende Madonna
sowie weibliche und männliche Heilige (alle um 1300) dargestellt.
Weitere Glasmalereien im fünfbahnigen westlichen Fenster stammen aus
den Jahren um 1400.
Im Jahr 2017 konnten vier im Jahr 1986
gestohlene Bildtafeln des spätgotischen Annenaltares nach 31 Jahren
wieder an die Pfarre zurückgegeben werden. Die vier Tafeln stammen
von den beiden vorne wie hinten figural bemalten Standflügeln des
mit 1513 bezeichneten und aus der Judenburger Werkstatt stammenden
Doppelflügelaltares – ein kunsthistorisch bemerkenswertes Werk
spätgotischer Schnitz- und Tafelmalerei nördlich der Alpen. Sie
zeigen die hl. Katharina von Alexandrien, die hl. Ursula, die hl.
Barbara und die hl. Margareta.
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