Jedes Jahr am Sonntag vor Pfingsten macht die Bevölkerung
von Bad St. Leonhard und Schiefling eine Fußwallfahrt über die Alm zur
Marienkirche von Hirschegg. Am Pfingstsonntag kommen die Pilger aus Hirschegg
zur Leonhardikirche ins obere Lavanttal. Dieses Gelübdeprozession geht auf die
Pestzeit zurück. Die Stadt wurde wegen der in der Umgebung wütenden Seuche
abgesperrt und blieb von der Pest verschont. So gibt es aus Dankbarkeit und mit
der Bitte um Gottes Segen seit dem Jahr 1722 diese Wallfahrt.
So machten sich auch heuer am 29. Mai zum 300. Mal die Pilger aus der Pfarre St. Leonhard auf, um über die Alm nach Hirschegg zu wandern.
Trotz kaltem und regnerischem Wetter nahmen an die hundert Pilger den
Weg auf sich und feierten gemeinsam mit Vikar Mag. Josef Paier, Dechant Mag.
Martin Edlinger und dem Abt des Stiftes Admont Mag. Gerhard Hafner die Heilige
Messe in der Pfarrkirche von Hirschegg. Anschließend wurde im gut geheizten
Feuerwehrhaus bei Pilgerwurst und Getränken die Freundschaft zwischen Hirschegg
und St. Leonhard wieder gefestigt.
Am Pfingstsonntag, dem 5. Juni machten sich die Hirschegger bei strahlendem Sonnenschein auf zur Leonhardikirche, wo sie von zahlreichen Leonhardern, der Stadtkapelle Bad St. Leonhard und Dechant Mag. Martin Edlinger mit seinen Ministranten in Empfang genommen wurden. Nach der gemeinsamen Pilgermesse gab es vor der Kirche Gelegenheit, bei Speis und Trank den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.
Von allen wurde festgestellt, dass sich die Beweggründe für die Pilger zwar geändert haben, aber auch nach 300 Jahren bittet man: „Herr, verschone und vor Pest, Krankheit, Krieg, Hagel und Unwetter!“ Einzig das Wort Pest kann man nach den letzten Jahren durch das Wort Pandemie ersetzen.
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