Am vergangenen Sonntag wurde beim traditionellen Kunigundfest ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: die Trachtengruppe Bad St. Leonhard blickt auf 35 Jahre ihres Bestehens zurück. Gegründet am 8. März 1990, hat sich die Gruppe in den letzten drei Jahrzehnten als eine wichtige Säule des kulturellen Lebens in der Region etabliert. Die Feierlichkeiten boten eine hervorragende Gelegenheit, um sowohl auf die Geschichte als auch auf die aktuellen Aktivitäten der Trachtengruppe hinzuweisen.
Die Festmesse, die dem Anlass angemessen gestaltet wurde, fand im Beisein des emeritierten Erzbischofs von Bamberg, Dr. Ludwig Schick, statt. Gemeinsam mit Dechant Mag. Martin Edlinger und Kaplan Anilkumar Kama zelebrierte er die Messe, die musikalisch von Iva Schell und Organist Johann Spruk begleitet wurde. Die musikalische Untermalung verlieh der Feierlichkeit einen festlichen Rahmen und hob die Bedeutung dieses besonderen Tages hervor.
Die Feier wurde von zahlreichen weiteren Gruppen unterstützt, wie der Decrignis Brauchtumsgruppe, der Trachtengruppe Reichenfels, den Goldhaubenfrauen St. Andrä und der Wolfsberger Brauchtumsgruppe Lavanttal vom Kärntner Bildungswerk. Diese Teilnehmenden zeigten durch ihre Anwesenheit und Teilnahme nicht nur ihre Wertschätzung für die Trachtengruppe Bad St. Leonhard, sondern unterstrichen auch die Vielfalt und den Reichtum unseres regionalen Brauchtums.
Die kontinuierliche Arbeit der Trachtengruppe erfreut sich wachsender Beliebtheit und zeugt von einem positiven Trend in der Gemeinschaft. Es ist inspirierend zu sehen, wie viele Menschen sich für die Trachtenpflege und den Brauchtum einsetzen. Diese Form der Gemeinschaftsbildung fördert nicht nur das soziale Miteinander, sondern trägt auch zur Vitalität der regionalen Kultur bei.
Historisch gesehen ist Bad St. Leonhard tief verwurzelt im Erzbistum Bamberg, das über Jahrhunderte hinweg Einfluss auf die Region hatte. Dies zeigt sich auch in der Einladung an Erzbischof Schick. Der Erzbischof nutzte seine Ansprache, um über fundamentale Werte wie Einigkeit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu sprechen, die gemäß seiner Überzeugung die Grundlagen für ein friedliches und freies Europa bilden. Diese Botschaft war besonders relevant, angesichts der heutigen Herausforderungen, mit denen Europa konfrontiert ist.
Nach der Heiligen Messe wurden geweihte Brezeln, die von Vizebürgermeister Heinz Joham gesponsert wurden an alle Anwesenden verteilt.
Ein besonderer Dank gilt Maria Brunner sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich unermüdlich für die Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsfeier eingesetzt haben. Ihre Hingabe und Leidenschaft waren deutlich spürbar und trugen maßgeblich zum Erfolg dieser Veranstaltung bei. Auch die Agape im Pfarrhof, die im Anschluss an die Messe stattfand, war ein gelungener Abschluss des Festes, bei dem sich die Besucher in entspannter Atmosphäre austauschen und die Gemeinschaft genießen konnten.
Das 35-jährige Bestehen der Trachtengruppe Bad St. Leonhard ist mehr als nur ein Jubiläum; es ist ein Zeugnis für den anhaltenden Einsatz für Tradition und Gemeinschaft. In einer Zeit, in der viele traditionelle Werte in den Hintergrund gedrängt werden, zeigt die Trachtengruppe, wie wichtig es ist, kulturelle Identitäten zu pflegen und weiterzugeben. Man kann nur hoffen, dass die Gruppe weiterhin junge Menschen begeistert und sie dazu anregt, sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen und die Traditionen der Region lebendig zu halten.
Vizebürgermeister Heinz Joham sprach im Namen der Stadtgemeinde seinen Dank an die Trachtenfrauen aus, die durch ihr soziales Engagement und ihre aktive Mitarbeit in der Gemeinde und der Pfarre maßgeblich zur Lebendigkeit der Gemeinschaft beitragen. Die Trachtengruppe fungiert nicht nur als kulturelle Institution, sondern auch als verbindendes Element in der Gesellschaft. Ihr Beitrag zur Erhaltung von Traditionen und Brauchtum schafft Identität und Zusammenhalt in der Gemeinde.
Abschließend lassen sich die Gedanken von Erzbischof Schick zusammenfassen, die als Leitmotiv des Festes dienen könnten: Einigkeit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind nicht nur die Grundlagen für ein harmonisches Zusammenleben in Europa, sondern auch die tragenden Säulen einer funktionierenden Gemeinschaft. Mögen die Trachtenfrauen auch in Zukunft zahlreiche Menschen vereinen und weiterhin eine bedeutende Rolle im kulturellen Leben der Region spielen. Herzliche Glückwünsche an alle Beteiligten und auf viele weitere Jahre voller Tradition und Gemeinschaft!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen